Dinkel als alternatives Getreide

Der Weizen hat den Dinkel in der Landwirtschaft weitestgehend verdrängt. Zu Unrecht, wie wir finden. In 2016 hat sich der Holzerhof bei der Getreidewahl deswegen auf Dinkel festgelegt. Wir wollen eine Lanze für den Dinkel brechen.

 

Fruchtfolge

Als Ökohof achten wir bei der Bestellung der Felder auf eine vielfältige Fruchtfolge. Dadurch werden die natürlichen Ressourcen der Flächen geschont, die Vielfalt der dort lebenden Organismen sichergestellt und das Gleichgewicht insgesamt beibehalten. Im Herbst 2015 haben wir Dinkel als alternatives Getreide gesät. Nach einem wetterbedingt schwierigem Jahr stand das Getreide zuletzt gut dar und wartete bei andauerndem Regen auf die Ernte.

 

Dinkel ist wertvoll

Dinkel ist ein sehr wertvolles Getreide und zu unrecht vernachlässigt. Gerade zum moderneren Weizen ist Dinkel eine echte Alternative. Denn Dinkel bietet hier zahlreiche Vorteile. So haben Untersuchungen beim Dinkel im Vergleich zum Weizen sehr geringe radioaktive Belastungen festgestellt. Schon deswegen müsste man Dinkel vorziehen. Das Getreide liefert im Vergleich zum Weizen mehr Mineralstoffe und Spurenelemente, hat mehr Vitamine und einen größeren Anteil an hochwertigen essentiellen Aminosäuren (Eiweiß). Durch den ökologischen Anbau entwickelt er besonders viele Antioxidantien, welche Krebskrankheiten vorsorgen, da sie die freie Radikale im Körper unschädlich machen. Außerdem ist der Kieselsäuregehalt des Dinkels deutlich höher als beim Weizen. Dies ist besonders gut für Haut und Nägel. Auch die Laune soll sich durch Dinkel verbessern, da mit der Aufnahme vom enthaltenen Tryptophan die Bildung von Serotonin im Körper ermöglicht wird, was quasi unser Wohlfühlhormon ist. Und wem das noch nicht reicht sei gesagt: laut der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) stärkt Dinkel sogar Ihre Mitte.

 

 

Dinkelernte

Leider wird Dinkel in der modernen industriellen Landwirtschaft nicht mehr angebaut, da die Erträge nur etwa halb so groß sind, wie die des Weizens. Wir finden, dass Dinkel als alternatives Getreide nach wie vor beachtet werden sollte. Vom 14. bis 16. August 2016 haben wir unseren Dinkel geerntet. Weil es in der Zeit vor der Ernte 65 Liter pro Quadratmeter geregnet hat, mussten wir besonders bodenschonend arbeiten. Hierzu stellte uns Sepp Braun seinen kleinen und leichten Mähdrescher mit extra breiter Bereifung zur Verfügung. Recht herzlichen Dank dafür! Um noch bodenschonender zu arbeiten reduzierten wir den Luftdruck der Reifen auf 0,8 Bar. Durch die geringe Arbeitsbreite entstanden kleine Mahden, die besonders schnell trocknen, so dass das Stroh schon am nächsten Tag eingebracht werden konnte. Trotz des vielen Regens Anfang August konnte eine gute Getreide- und Strohqualität eingefahren werden.